Geldfälscher gibt es schon so lange, wie es Geld gibt. Während sich Fälscher heute überwiegend auf aktuelle Scheine konzentrieren, betätigten sich ihre kriminellen Kollegen in der Antike mit der Falschmünzerei. Die hat leider im Bereich des Münzensammelns noch heute Konjunktur, denn Sammlermünzen werden oft hoch gehandelt und so kann sich einiger Aufwand für die Fälschung lohnen, wenn Sammler damit getäuscht werden können.
Manche Fälschung kann richtig wertvoll sein
Es gibt einige historische oder zeitgenössische Fälschungen, die heute hohen Sammlerwert genießen – zum Beispiel die antiken griechischen Fälschungen des Polykrates, mit denen er einst die Spartaner betrog, oder die Fälschungen aus der Kipper- und Wipperzeit während des Dreißigjährigen Krieges. Auch einige historische Fantasieprägungen oder offizielle Nachprägungen seltener Münzen können für Sammler interessant sein. Ein Verlustgeschäft droht aber immer durch moderne Fälschungen. Sie kommen nie aus seriösen Quellen oder von anerkannten Händlern, sondern werden eher über Online- oder Zeitungsanzeigen von Privaten angeboten, die nach einem Geschäft vom Erdboden verschwinden. In südlichen Urlaubsländern bieten auch Händler an den Straßen oder auf Märkten vermeintlich historische Münzen zu überaus attraktiven Preisen an. Das sind aber keine Schnäppchen bei unwissenden Verkäufern, sondern vollkommen wertlose Fälschungen.
Techniken der Münzfälscher und wie Sie Fälschungen erkennen können
Eine beliebte Fälscher-Technik ist das Gussverfahren. Dabei nehmen die Kriminellen zuerst mit Gips oder Kautschuk ein Muster der Münze, in das sie anschließend mit Blei oder Zinn ihre Fälschung gießen. Diese Fälschungen sind leicht zu erkennen, weil die Konturen der Münzbilder nie sauber gelingen und die Münzen materialbedingt immer einen dumpfen Klang zeigen. Wesentlich mehr Aufwand betreiben Fälscher beim Galvanoplastikverfahren, bei dem sie mehrfach galvanisieren. Zuerst überziehen sie mit Galvanisierung einen Wachsabdruck der Münze mit Kupfer. Dieses kommt dann auf einen billigen Eisenkern und wird noch einmal mit einer hauchdünnen Gold- oder Silberschicht galvanisiert. Hierbei bleiben die Münzbilder ebenfalls oft unscharf und der Klang der Münzen stimmt auch nicht.
Münzmanipulationen
Bei dieser Technik entstehen keine Fälschungen, sondern es werden echte Münzen manipuliert. Wertlose Massenprägungen erhalten die Merkmale gefragter Sammlerstücke. Diese Manipulation fällt am ehesten durch einen ungleichmäßigen Perlkranz am Münzrand auf. Ebenso weicht das Gewicht häufig vom Originalgewicht ab. Das Gewicht ist nicht nur hier das beste und einfachste Kriterium, um eine Münzfälschung zu erkennen. Dafür müssen Sie sich nur in Münzkatalogen oder bei Experten zum Gewicht eines Originals informieren. Denn bei allem Aufwand, den Fälscher betreiben, ist ihnen eines noch nie gelungen: Ihre Fälschungen erreichen nicht das Gewicht der Originale und weichen dabei sogar deutlich messbar ab. Trotzdem sind in den Werkstätten der Falschmünzer schon viele sehr gute Kopien gelungen, die abgesehen vom Gewicht nur für Münz-Fachleute als Fälschung zu erkennen sind. Einige Sammler konzentrieren sich sogar ganz auf solche interessanten hochwertigen Fälschungen.
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